Zielvorgabe: „Möglichst hohe Wertschöpfung auf möglichst wenig Fläche“
Seit 2012 ist der Bahnhof Tullnerfeld in Betrieb und mittlerweile ein zentraler Knotenpunkt in der Region. Um die künftige Entwicklung des Standorts rund um den Bahnhof aktiv und professionell zu steuern, erarbeiten die Marktgemeinden Judenau-Baumgarten, Langenrohr und Michelhausen gemeinsam ein Konzept („Masterplan“), das die Richtung und Spielregeln bei dieser Entwicklung vorgeben soll. In einer gemeinsamen Informationssitzung haben die drei Bürgermeister Georg Hagl (Judenau-Baumgarten), Leopold Figl (Langenrohr) und Bernhard Heinl (Michelhausen) die Mitglieder der Gemeinderäte der drei Gemeinden über dieses Vorhaben informiert.
„Uns geht es um ein interkommunales Unternehmensgebiet mit Maß und Ziel und mit Qualität. Bislang gab es betreffend Ansiedlungen kein gesamthaftes Konzept und kein Ziel, wie der Standort am Ende seiner Entwicklung aussehen soll. Das wollen wir jetzt ändern und angehen“, betonen die drei Bürgermeister. „Größten Wert legen wir auf einen sparsamen Umgang mit Ackerflächen. Noch vor 20 Jahren gab es einen Plan für ein 105 Hektar großes Betriebsgebiet. Das kommt für uns nicht in Frage. Wir wollen die Fläche deutlich verringern“, so das Bürgermeister-Trio. Vorgeschlagen ist ein Flächenausmaß von rund 65 Hektar, wobei davon schon jetzt rund 20 Hektar verbaut bzw. gewidmet sind.
Das Motto, das die drei Bürgermeister bei der Erarbeitung des Masterplans vorgeben, lautet: Möglichst hohe Wertschöpfung auf möglichst wenig Fläche. „Wir können uns weder Wildwuchs und Maßlosigkeit beim Flächenverbrauch noch Beliebigkeit bei den Ansiedlungen leisten. Für uns zählen Qualität und Attraktivität.“ Daher soll der Fokus auf einen hochwertigen klimafitten Betriebs- und Dienstleistungsstandort gelegt werden. Nutzungen für dauerhaftes Wohnen, für großflächigen Handel, emittierende Industrie sowie Logistik sind von Vornherein ausgeschlossen.
Der Masterplan soll in den nächsten Monaten unter Einbindung von Experten (Raumordnungsabteilung des Landes, NÖ Wirtschaftsagentur ecoplus, Planungsbüro mecca), Beteiligten und Betroffenen erarbeitet werden und dann als Grundlage für die weiteren Schritte der Standortentwicklung dienen, wie etwa für die Gründung einer interkommunalen Trägerschaft, für die Erstellung eines Verkehrs- und Grünraumkonzeptes, für die Grundstückssicherung oder die Umwidmungsmaßnahmen.
„Bedeutung und Tragweite dieses Vorhabens verlangen neben professionellem Vorgehen vor allem gemeindeübergreifende Zusammenarbeit. So wie in der Vergangenheit bei unserem Abfallsammelzentrum, dem Parkdeck und beim Gesundheitszentrum werden wir auch dieses Vorhaben gemeinsam in Angriff nehmen“, so Georg Hagl, Leopold Figl und Bernhard Heinl abschließend.